Das etwas mehr als 11 Hektar große Gelände befindet sich auf dem Grundstück Lützner Straße 218 im Leipziger Ortsteil Schönau auf der Westseite des Lindenauer Hafens. Ende der 70er Anfang der 80er Jahre wurde dort die Bezirksversorgungsstelle der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei eingerichtet. Die Gebäude im vorderen Teil wurden für ein Kampfgruppenbatalion errichtet.
Es ist seit 2023 im Besitz der Kommune wurde bis vor kurzem noch komplett durch das Polizeiverwaltungsamt genutzt. Diese Nutzung scheint sich inzwischen auf den hinteren Teil des Geländes zu begrenzen. Im Zuge der Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012 war an der Stelle ursprünglich die Errichtung des Olympische Dorfes geplant. Laut Masterplan Lindenauer Hafen aus dem Jahr 2010 sollen auf dem Gelände großflächige Abriss- und Entsiegelungsmaßnahmen stattfinden. Als Fachliegenschaft des Amt für Stadtgrün und Gewässer ist das Gelände zur Entwicklung einer Frei- und Veranstaltungsfläche vorgesehen. Die Maßnahmen sollen auch zum Ausgleich bzw. zur Kompensation für andere Baumaßnahmen im Stadtgebiet dienen. Es gibt aber auch gegenläufige Ideen und Bestrebungen, die an der Stelle ein Wohnquartier sehen.
32 Gebäude
Von den ursprünglich auf dem Gelände errichteten Gebäuden sind noch 32 Gebäude unterschiedlicher Größe und Güte erhalten. Insgesamt bieten diese etwa 13.500m² Grundfläche. Ein großer Teil der Dachflächen könnte zur Stromgewinnung mittels Solarenergie genutzt werden. Auf einem Luftbild aus dem Jahr 1996 sieht man noch die komlette ehemalige Bebauung des Geländes.
ca. 73.000 Tonnen Materialgewicht
Die aktuell noch auf der Fläche befindlichen verbauten Materialien können teilweise im Ist-Zustand nachgenutzt oder direkt auf der Fläche mit geringem Energieaufwand weiter verwendet werden. Die Entsorgung und der Abbruch der teilweise noch vollkommen intakten Infrastruktur kostet viel Geld und Energie.
ca. 6.200 Tonnen CO²-Äquivalent
Für die Gewinnung der Rohstoffe, deren Verarbeitung und für die Errichtung der Bauwerke wurde viel Energie verbraucht. Schätzungsweise knapp 48.000 Gigajoule mit einem Treibhauspotential von ca. 6.200 Tonnen CO²-Äquivalent wurden dabei verbraucht.
ca. 2,5 Hektar zur Entsiegelung
Damit könnte etwa die Hälfte der überbauten oder versiegelten Flächen durch den Rückbau von Betonplatten, die den Boden bedecken, entsiegelt werden.
mehr als 12.000 m² Geschützte Biotopfläche
Die Biotopflächen sollen erhalten und weiterentwickelt werden. Auf dem Gelände sind außerdem bereits nach Landschaftspflegerischem Begleitplan zu den Maßnahmen zur Gewässerverbindung Karl-Heine-Kanal / Lindenauer Hafen 0,5 Hektar für die Zauneidechse und Ödlandschrecke vorgesehen. Weitere Maßnahmen, wie Fassadenbegrünung, Nisthilfen, Blüh- und Gehölzstreifen etc. sollen die biologische Vielfalt bewahren und sogar erhöhen.